Verband der Transportunternehmen gibt Widerstand auf

Die heimischen Waldbesitzer können in Kürze endlich Hilfe von ausländischen Holztransporteuren in Anspruch nehmen. Der Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hat am Mittwoch seinen Widerstand gegen entsprechende Ausnahmegenehmigungen aufgegeben.

Seit Wochen drängen Waldbesitzer und Forstämter darauf, das sogenannte Kabotageverbot für Lkws aus Mittel- und Osteuropa sowie aus der Schweiz aufzuheben, weil jeder verfügbare Lkw gebraucht wird, um das Sturmholz möglichst schnell aus den Wäldern zu transportieren.

Der Abtransport des Holzes ist wichtig, um drohende Schäden durch den Borkenkäfer zu vermeiden und um den Wald in unserer Tourismusregion Südwestfalen so schnell wie möglich wieder begehbar zu machen. Daher war es mir ein Dorn im Auge, dass nicht alle Möglichkeiten genutzt wurden. Das Kabotageverbot mag in normalen Zeiten sinnvoll sein, weil es einheimische Lkw-Unternehmer und Arbeitnehmer vor übermäßiger Konkurrenz schützt. Aber dass wir in Südwestfalen zurzeit keine normalen Zeiten haben, müsste eigentlich jeder einsehen.

Die Europäische Kommission hat bereits frühzeitig signalisiert, dass sie gegen eine Ausnahmeregelung keine Bedenken hat. Das Bundesverkehrsministerium hat allerdings gezögert, weil der Verband der Transportunternehmen die Konkurrenz aus Osteuropa und der Schweiz fürchtete. Jetzt hat man einen sinnvollen Kompromiss gefunden. Das Ministerium teilte mit, dass es befristet bis zum 15. Juni eine Ausnahmeregelung für entsprechende Holztransporte aussprechen wird. Bis dahin soll der Großteil des Holzes abtransportiert sein.

Ich arbeite in dieser und anderen Fragen mit dem Katastrophenzentrum des Landesvertrieb Forst und Holz in Arnsberg Obereimer intensiv zusammen. Auf Bitten der Verantwortlichen konnte ein Kontakte zu Sägewerken in Belgien und Frankreich hergestellt werden. Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass nun bald finanzielle Zusagen für die Region Südwestfalen gemacht wird. Hier geht es natürlich um EU-Mittel und gemeinsam mit der Landesregierung setze ich mich für entsprechende Anträge ein, aber die EU alleine kann nicht für die Beseitigung der Schäden verantwortlich gemacht werden. Es müssen auch Landes- und Bundesmittel eingesetzt werden um den Betroffenen zu helfen.