… waren drei Themen, die der EU-Abgeordnete Dr. Peter Liese mit Handwerks-Vertretern in Soest diskutierte

Zu einem ersten intensiveren Gedankenaustausch trafen die Spitzenvertreter des Handwerks in der Hellweg-Lippe-Region mit dem EU-Abgeordneten Dr. Peter Liese zusammen. Im Soester „Haus des Handwerks“ begrüßten Berthold Schröder (seit November 2014 Präsident der Handwerkskammer Dortmund), Kreishandwerksmeister Christoph Knepper und Hauptgeschäftsführer Detlef Schönberger (neues Führungs-Duo bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe) ihren Gast, der die Re-gion Südwestfalen in Brüssel vertritt. Dabei war für beide Seiten schnell klar: „Die Grundlage des deutschen Handwerks -der Meisterbrief- muss als Qualifikationsanforderungen für Betriebe im Markt bestehen bleiben!“

 

Der „fatale Feldversuch Fliesenleger“ dürfe nicht wiederholt werden: Wie eine Reihe anderer Handwerksberufe waren auch die Fliesenleger vor rund 10 Jahren aus der Meisterpflicht entlassen worden – mit (vorhersagbar) negativen Konsequenzen. Präsident Schröder: „Fast jeder kann sich heute als Fliesenleger selbständig machen, ob er/sie Ahnung hat von dem Handwerk - oder eben nicht!“ Schlechtere Qualität der Arbeit beim Kunden, steigende Mängelrate, hohe Fluktuation der angemeldeten Betriebe und -vor allem- extremer Rückgang der Ausbildungszahlen – das seien die Auswirkungen, unter denen dieser Beruf seitdem leide, erläuterte auch Detlef Schönberger.

Auch eines der wesentlichsten sozialen Probleme im heutigen Europa war Thema am Tisch: die Jugendarbeitslosigkeit. „Dass wir in Deutschland im Vergleich die geringsten Zahlen haben liegt vor allem auch an unserem er-folgreichen System der Dualen Ausbildung“, waren sich Gast und Gastge-ber sicher. Die Integration der jungen Generation sowie künftiger Zuwan-derer und aktueller Flüchtlinge in Arbeitsmarkt und gesellschaftliches Le-ben sei eine der größten Herausforderungen. Aber man müsse dabei zum Beispiel auch den Eltern der Jugendlichen klar machen, dass „der Mensch nicht erst beim Abitur beginnt“, wie Peter Liese es formulierte: „Eine handwerklich Ausbildung ist beileibe keine Sackgasse!“

Liese sprach sich im weiteren Gespräch zudem dafür aus, die deutschen und europäischen Ziele der Energiewende durch steuerliche Maßnahmen zu stützen: „Steuerliche Anreize beim energiesparenden Sanieren führen außerdem zu Mehrbeschäftigung gerade im bau-ausführenden Handwerk.“ Die drei Handwerker betonten, die derzeitige Sanierungsquote von jährlich gerade einmal einem Prozent (!) müsse unbedingt gesteigert werden, wenn die Energieziele der Politik nicht bloße Lippenbekenntnisse bleiben sollten. Sie ermutigten ihren Gast, hier im Sinne des Handwerks auf Bun-des- und EU-Ebene „am Ball“ zu bleiben.

(KH Hellweg-Lippe)