Das reicht nicht. / Unmut bei den europäischen Nachbarn/ Wir werden auf Solidarität angewiesen sein und müssen deswegen auch unangenehme Entscheidungen treffen. / Jede Kilowattstunde Strom, die aus Gas statt aus Kernenergie kommt, spült Geld in Putins Kriegskasse.


„Das reicht nicht.“, dokumentierte der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/ Christdemokraten) den Vorschlag von Robert Habeck, die deutschen Kernkraftwerke im Prinzip nicht länger laufen zu lassen und nur zwei der drei Kernkraftwerke als Reserve zu behalten. „Bei unseren europäischen Nachbarn herrscht seit Monaten große Verärgerung. Die deutsche Entscheidung, gerade jetzt die letzten Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen, verteuert den Strom auch bei unseren Nachbarn und führt dazu, dass wir gemeinsam einen noch härteren Winter haben. In den Niederlanden denkt man darüber nach, das Gasfeld in Groningen, das wegen Erdbeben in der Umgebung eigentlich nicht weiter betrieben werden sollte, doch weiter auszubeuten. Man verlangt im Gegenzug aber Solidarität von Deutschland. Ich bin ein entschiedener Anhänger des Ausstiegs aus der Kernenergie.

Die Zukunft liegt in erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Aber es ist offenbar möglich, die Kernkraftwerke weiter laufen zu lassen und bei entsprechenden Anstrengungen kann man sogar die drei Meiler, die am 1. Januar diesen Jahres vom Netz genommen wurden, wieder ans Netz nehmen. Für die Menschen, die unter den hohen Strompreisen ächzten und für das Klima ist es unverantwortlich Stromversorgungskapazitäten, die wir haben und die zwar ihre Nachteile haben, weil sie auf Dauer nicht nachhaltig sind, aber auch CO2-frei sind, jetzt nicht zu nutzen.“, erklärte Liese. „Darüber hinaus müssen wir bedenken, dass jede Kilowattstunde Strom, die zurzeit aus Gas statt aus Kernenergie produziert wird, Geld in Putins Kriegskasse spielt. Das muss sich so schnell wie möglich ändern.“