Europäisches Parlament beschließt Maßnahmen gegen Plastikmüll im Meer /
Besteck, Teller und andere Produkte aus Plastik verboten


Wir müssen vermeiden, dass es in Zukunft mehr Plastik als Fisch im Meer gibt. Kein Flugverbot für Luftballons

Das Europäische Parlament hat am Mittwoch in Straßburg mit sehr großer Mehrheit Maßnahmen zur Verringerung von Plastikmüll beschlossen. Dadurch soll insbesondere die Vermüllung der Meere gestoppt werden. Besteck, Teller, Strohhalme, Wattestäbchen, Getränkerührstäbchen und Stäbe für Ballons aus Plastik sollen komplett verboten werden, weil es dafür Alternativen gibt. Plastikbecher sollen einem Reduktionsziel unterworfen werden. "Prognosen besagen, dass wenn wir nicht handeln 2050 mehr Plastik im Meer ist als Fisch. Über die Nahrungskette nimmt auch der Mensch dieses Mikroplastik auf und ich kann mir als Arzt nicht vorstellen, dass das keine Gesundheitsschäden nach sich zieht. Daher müssen wir dringend handeln“, so Peter Liese.



Ein Flugverbot für Luftballons, dass von der Grünen Fraktion beantragt wurde, lehnten die Abgeordneten jedoch ab. Außerdem unterstützten sie einen Antrag der christdemokratischen Fraktion gegen Warnhinweise (wie auf Zigaretten) für Luftballons. „Die Menge an Müll aus Luftballons, die an den europäischen Stränden gefunden wurde, liegt zwischen 5-10 kg. Bei den vielen tausend Tonnen an Plastikmüll ist dies nur ein kleiner Anteil. Ich fände es deshalb falsch den Menschen, insbesondere Kindern, den Spaß an Luftballons zu verbieten. Da haben wir in Europa wirklich andere Sorgen“, so Liese.

Der Beschluss des europäischen Parlaments ist nun Grundlage für die Verhandlungen mit dem Ministerrat. Liese erwartet eine endgültige Einigung noch vor der Europawahl 26. Mai nächsten Jahres dann könnten die Verbote und Reduzierungsziele schon 2021 in Kraft treten.