Ursula von der Leyen präsentiert Green Deal / Peter Liese bei Klimakonferenz in Madrid


Die Europäische Union reagiert auf die Forderung vieler, vor allem junger Menschen auch bei uns in Südwestfalen, das Engagement für den Klimaschutz zu erhöhen. Rechtzeitig vor Ende der Klimakonferenz in Madrid wird die neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am kommenden Mittwoch ihren so genannten Green Deal vorstellen. Peter Liese, der als stellvertretender Leiter der Delegation des Europäischen Parlamentes an der Konferenz in Madrid teilnimmt, hat mit Ursula von der Leyen und ihrem Team intensiv an dem Papier zum Green Deal gearbeitet und unterstützt die Kommissionspräsidentin bei ihrem Vorhaben. „Gerade in den Wäldern in Südwestfalen sieht man wie dramatisch die Schäden des Klimawandels jetzt schon sind. Durch die Trockenheit und Hitze der letzten Jahre gibt es schon gewaltige Schäden. Das ist eines von vielen Zeichen dafür, dass wir handeln müssen. Ich unterstütze den Vorschlag von Ursula von der Leyen, dass die Europäische Union bis 2050 vollständig klimaneutral werden soll, d.h. das nicht mehr Treibhausgase in die Luft emittiert werden, als durch das Wachstum von Wäldern und neue Technologien zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre kompensiert werden. Analysen zeigen, dass dann wenn man es richtig macht, sogar zusätzliche Arbeitsplätze entstehen können“, so Liese.

Als konkrete Maßnahmen fordert Peter Liese die Unterstützung der Waldbauern, damit sich nachhaltige Forstwirtschaft auch in Zukunft lohnt sowie die Einführung eines marktwirtschaftlichen Systems für den Emissionshandel in der ganzen Europäischen Union.



Die Bundesregierung hat in ihrem Klimapaket die Einführung eines CO2-Preises auch für die Bereiche beschlossen, für die er bisher nicht gilt, zum Beispiel Verkehr, mittelständische Industrie und Gebäude. „Man kann tatsächlich der Meinung sein, dass der Anfangspreis von zehn Euro zu gering ist, um wirklich etwas zu bringen. Aber bei einem Preis von deutlich darüber, entstehen in der Europäischen Union Wettbewerbsverzerrungen. Deshalb halte ich es für wichtig, dass die Europäische Union hier tätig wird. Das bringt mehr für das Klima als wenn Deutschland alleine handelt und für unsere Unternehmen besteht Wettbewerbsgleichheit. Grüne und SPD wehren sich gegen den Vorschlag. Ich bin aber trotzdem zuversichtlich, dass Ursula von der Leyen ihn am kommenden Mittwoch auf den Tisch legen wird. Ein europaweiter CO2-Preis und entsprechende Anreize für moderne Technologien, bedeuten eine große Chance für Südwestfalen, denn in unserer Region gibt es sehr viele Unternehmen, die klimafreundliche Produkte anbieten. Diese werden dann in ganz Europa stärker nachgefragt“, so Liese bei einem Gespräch zum Thema Klima bei der Firma Franz Pauli GmbH & Co. KG. mit dem geschäftsf. Gesellschafter Franz Pauli, dem Energie-und Umweltmanager der Firma Ulrich Häken und dem Prokuristen Christian Melchers sowie dem Klimaschutzmanager des Kreises Soest, Frank Hockelmann und Paul Grüneberg von Fridays for Future.

Die Firma Franz Pauli GmbH & Co. KG investiert seit Jahren in nachhaltige Anlage. Beispielsweise in eine Freiflächen-Photovoltaikanlage und eine hochmoderne Laserschneidanlage, die trotz deutlich höherer Leistung als die Vorgängermaschine, zweidrittel weniger Strom verbraucht. „Sie spart zudem 69.000 Kilo CO2 ein“, erläutert der Umweltmanager der Firma Ulrich Häken.

Frank Hockelmann ergänzte, dass es noch viele solcher Beispiele gäbe, allein im Industriepark Ense könne der jährliche Ausstoß von CO2 durch das für den Industriepark erarbeitete Klimaschutz-Teilkonzept zukünftig um 14.000 t CO2 verringert werden. „Die Unternehmer wissen, an welchen Schrauben sie drehen müssen“, so der Klimaschutzmanager des Kreises Soest.

Paul Grüneberg, der sich bei Fridays for Future engagiert, begrüßt den sachorientierten Dialog mit Politik und Unternehmen. Man dürfe nicht wirtschaftlichen Aspekte aus dem Blickfeld verlieren, aber man müsse „Inhalte und Tempo verbinden“ und „bei der Klimakrise zusammen arbeiten und nicht die Schuld hin und her schieben“.