REPowerEU-Ziele für Wärmepumpen müssen weiterhin berücksichtigt werden um unabhängiger von Gas zu werden


Der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes hat heute seine Position zur Überarbeitung der F-Gas Verordnung angenommen. Dabei unterstützt eine breite Mehrheit den Kommissionsvorschlag zur Reduzierung der F-Gas Emissionen und damit der Belastung des Klimas durch Treibhausgase (siehe Hintergrund am Ende des Textes). „Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wir haben an einigen Stellen sogar den Kommissionsvorschlag verschärft, insbesondere, was die Nutzung von sogenannten PFAS als Alternativen zu sehr schädlichen F-Gasen betrifft. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass Substanzen der PFAS-Gruppe langfristig nicht als Ersatz für andere F-Gase genutzt werden dürfen. Auch wenn sie zwar ein geringeres Treibhausgaspotential haben, als z.B. SF6, ist dieses eben doch weiterhin vorhanden. Außerdem sind PFAS, als ewige Chemikalie mit anderen Problemen verbunden, wie wir erst kürzlich wieder sehen konnten.“, kommentierte der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Peter Liese.


Ein besonders sensibler Teilbereich der Verordnung betrifft den Wärmepumpen-Sektor. Im Gegensatz zum Kommissionsvorschlag, sieht die heute beschlossene Position des Umweltausschusses ein komplettes Verbot von F-Gasen, d.h. auch von PFAS, für einen Großteil an Wärmepumpen ab 2026 vor (für Split-Wärmepumpen unter 3kg ab 2027). „Das Phase-Out von F-Gasen, so wie es der Umweltausschuss heute abgestimmt hat, ist sehr ambitioniert. Der EVP war es deswegen wichtig, dass wir sichergehen, dass der stark benötigte Wärmepumpen-Hochlauf, wie im Rahmen von REPowerEU angekündigt, nicht gefährdet wird. Dafür haben wir einen Emergency Break hinzugefügt, für den Fall, dass die REPowerEU-Ziele mit F-Gas freien Technologien nicht eingehalten werden können.“

„Gleichzeitig ist dies aber auch eine riesige Chance, den Mehrwert europäischer, klimafreundlicher Anwendungen zu fördern. Es gibt viele Unternehmen in der EU, die bereits F-Gas freie Technologie produzieren, egal ob Schaltanlagen oder Wärmepumpen. Sie zeigen nicht nur, dass es möglich ist auf F-Gase komplett zu verzichten, sondern auch, dass wir diesbezüglich in Europa Vorreiter sind“, so Liese.

Hintergrund:
Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) wirken sich je nach Substanz sehr stark auf das ⁠Klima⁠ aus, der Effekt ist 100- bis 24.000-mal höher als bei Kohlendioxid. Hauptursache für die starke Zunahme von F-Gasen seit Ende der 1990er Jahre ist der vermehrte Einsatz von fluorierten Treibhausgasen als Kältemittel. Im Gegensatz zu klassischen Treibhausgasen, die meist als unerwünschte Nebenprodukte freigesetzt werden (zum Beispiel bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe), werden fluorierte Treibhausgase aber zum überwiegenden Teil gezielt produziert und eingesetzt.

Mit der europäischen F-Gas Verordnung sollen die Emissionen des Industriesektors bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 verringert werden.  Durch die Regelung sollen die Emissionen fluorierter Treibhausgase in der EU von 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent auf 35 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent bis zum Jahr 2030 gesenkt werden (50%). Es soll insbesondere ein Anreiz zur Verwendung von Alternativen anstelle von F-Gasen geschaffen werden.