Ab sofort können Bewerbungen eingereicht werden / Bekämpfung von Gehirnerkrankungen und Antibiotikaresistenzen bilden Schwerpunkt

Die Europäische Kommission kündigte in der vergangenen Woche die letzte und zugleich umfangreichste Runde von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen innerhalb des Siebten Forschungsrahmenprogramms (RP7) an. Insgesamt werden in der letzten Runde etwa 8,1 Mrd. EUR für Projekte und Ideen bereitgestellt, mit denen Europas Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden soll.

2014 wird das derzeitige EU-Forschungsrahmenprogramm durch das neue Programm Horizon 2020 ersetzt. Ein erheblicher Teil der Mittel wird für Gesundheitsforschung bereitgestellt.

Investitionen in Forschung sind Investitionen in die Zukunft und schaffen Wachstum und Arbeitsplätze in Europa. Ich bin sehr froh darüber, dass insbesondere Mittel für die Gesundheitsforschung bereitgestellt werden.

Es stehen nicht nur Mittel für kleine und mittlere Unternehmen im Gesundheitssektor bereit, um gute Ideen zur Marktreife zu bringen, sondern auch rund 144 Millionen Euro für die Erforschung der Behandlungsmöglichkeiten von Gehirnkrankheiten, sowie rund 147 Millionen Euro zur Bekämpfung der Zunahme antibiotika-resistenter Bakterien.

Ich halte die Prioritäten für richtig und sinnvoll. In Europa sterben jährlich etwa 25.000 Menschen aufgrund von Antibiotikaresistenzen, aber lediglich vier Unternehmen arbeiten an der Entwicklung neuer Substanzen und in den letzten 30 Jahren sind lediglich zwei neue Antibiotika-Wirkstoffgruppen auf den Markt gekommen. Dieses Problem müssen wir durch verstärkte Forschungsanstrengungen angehen.

Experten schätzen außerdem, dass im Jahr 2010 in der EU rund 800 Milliarden Euro Kosten durch Gehirnerkrankungen entstanden sind. Da die Menschen immer älter werden, werden auch Gehirnerkrankungen wie Alzheimer zunehmen. Daher müssen wir auch in diesem Bereich handeln. 

Ich rufe alle Forscher in Deutschland dazu auf, sich um die ausgeschriebenen Fördermittel zu bewerben. Im laufenden Forschungsrahmenprogramm sind von deutschen Einrichtungen koordinierte Anträge mit einer Erfolgsquote von 23,8 Prozent besonders erfolgreich. Ich rufe alle Forscher dazu auf, sich um diese Mittel zu bewerben und damit gesundheitliche Spitzenförderung in Deutschland durchzuführen. Dies ist gut für die Forschungslandschaft, aber vor allem wichtig für die Patienten die durch die Forschungsergebnisse profitieren.