Genaue Daten über Liefermengen in bestimmten Zeiträumen geschwärzt / Peter Liese: Firma spricht von 31 Millionen statt 80 Millionen Impfdosen / Jeder kann sich ausrechnen, dass mit den 80 Millionen die in der Tabelle stehende Zahl für das erste Quartal gemeint ist


„Der Vertrag zwischen der EU Kommission und dem Impfstoffhersteller AstraZeneca ist online. Damit ist für die Öffentlichkeit mehr Klarheit, was genau in dem Vertrag steht. Leider sind die entscheidenden Zahlen über die genauen Liefermengen geschwärzt. Ich nehme an, dass dies auf Druck der Firma geschah. Ich bin aber jetzt noch sicherer als vorher, dass die Aussage der Kommission, dass sich nämlich AstraZeneca verpflichtet hat, im ersten Quartal 80 Millionen Impfstoffdosen zu liefern korrekt ist. Das kann man allein daran erkennen, dass die Firma ja selbst in der letzten Woche angekündigt hat, 31 Millionen statt 80 Millionen zu liefern. Wenn die 80 Millionen nicht im Vertrag stehen, wo kommen sie dann sonst her?

Zuversichtlich bin ich, dass die Veröffentlichung des Vertrages, aber vor allem der Druck auf die Firma jetzt zu konstruktiven Gesprächen führt.

Ein Vertreter von AstraZeneca hat mir nochmal ganz klar bestätigt, dass sie, anstatt wie noch letzte Woche geplant einer Lieferung im Februar, jetzt drei Lieferungen im Februar leisten werden und dass die erste auch schon eine Woche nach der Zulassung geschieht und nicht wie geplant zwei Wochen nach der Zulassung. Das ist auch das mindeste was man erwarten kann, denn die Firma BioNTech/Pfizer hat die Zulassung am 21. Dezember erhalten und den Impfstoff sofort ausgeliefert, so dass trotz der Weihnachtsfeiertage schon am 27. mit der Impfung begonnen werden konnte. Ich appelliere an die Firma AstraZeneca die vereinbarten Mengen zu liefern. Wenn es Probleme gibt, muss man zu mindestens dafür sorgen, dass überall fair gehandelt wird und die Kürzung nicht einseitig auf Kosten der EU geht. Am Ende werden wir nicht 80 Millionen Impfstoffdosen bekommen können, aber es müssen sehr viel mehr als die zunächst avisierten 31 Millionen sein“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament und Arzt Dr. med. Peter Liese.