Wird helfen, die Risikogruppen schneller zu schützen / Verhalten der Firma hochproblematisch / Impfstoff gut / Neuere Daten rechtfertigen andere Einschätzung

„Mit dieser Empfehlung wird es uns in Deutschland gelingen, die Risikogruppen schneller zu schützen“, das sagte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese. „Ich begrüße die Entscheidung sehr. Leider gab es bis vor wenigen Tagen keine ausreichenden Daten dazu, wie sicher der AstraZeneca Impfstoff ältere Menschen schützt. Das hat aber von Anfang an nicht bedeutet, dass der Impfstoff bei dieser Altersgruppe schlecht wirkt, es gab einfach nur zu wenige Informationen. Nun liegen die Information durch neue Untersuchungen, zum Beispiel aus Schottland, vor  und deswegen ist der Schritt der Ständigen Impfkommission folgerichtig“, so der Europaabgeordnete und Arzt.

Liese betont jedoch: „Das Verhalten der Firma AstraZeneca ist hoch problematisch. In ihrer ersten Pressemitteilung haben sie die Ergebnisse der klinischen Prüfung deutlich positiver dargestellt als diese waren und sie erfüllen ihre Lieferverpflichtung für die Europäische Union nicht. Das heißt aber nicht, dass der Impfstoff schlecht ist Die neueren Daten beweisen das Gegenteil. Je nach Untersuchung gibt es mit AstraZeneca sogar bessere Ergebnisse als mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Ich kann nur an jeden appellieren, dem eine Impfung angeboten wird, sich auch AstraZeneca verabreichen zu lassen. Im Rahmen der Zulassung ist es möglich den Impftabstand auf maximal zwölf Wochen auszuweiten, deswegen ist es in diesem Fall richtig zunächst nur die erste Impfung zu geben und mit der zweiten dann auch länger zu warten“, so Liese.