Erfolg durch hartes Arbeiten und nicht durch Meckern / Dass Europa Impfstoff zu spät bestellt hat und zu wenig Geld aufgewendet hat, ist vor allem ein Mythos / Nicht alles perfekt, aber andere hätten mehr Grund, Fehler einzugestehen

„Die vorzeitige Inbetriebnahme des BioNTech-Werks in Marburg ist ein großer Erfolg und ein Zeichen, dass Anpacken wichtiger ist als Meckern. In den letzten Monaten haben die Verantwortlichen von BioNTech sowie die Vertreter von Bundes-, und Landesregierung sowie EU hart daran gearbeitet, die Inbetriebnahme möglich zu machen. In vielen Gesprächen u.a. mit der Firma BioNTech und der hessischen Landesregierung, habe ich versucht, einen kleinen Beitrag zu leisten. Das Werk liegt mir am Herzen, weil es ein Game Changer für Deutschland und Europa in der Pandemiebekämpfung ist und weil ich es während meiner Zeit als Medizinstudent in Marburg einmal persönlich besichtigt habe. Das Beispiel zeigt, was jetzt getan werden muss: Die Inbetriebnahme erfolgte nicht durch Meckern gegenüber der Pharmaindustrie oder den politisch Verantwortlichen in Land, Bund und EU, sondern durch hartes Arbeiten“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese.

Konrad-Adenauer-Stiftung und Peter Liese laden zur öffentlichen Videokonferenz ein / Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer und zahlreiche Experten als Referenten


Auch in unserer Region engagieren sich viele gerade junge Menschen für den Klimaschutz. Fridays for Future ist nach wie vor in aller Munde und Klimaschutz ist nach der Coronakrise immer noch eines der wichtigsten Themen für die Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland. Aber wie kann Klimaschutz gelingen und wie kann man dabei die berechtigten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen? Gerade in Westfalen gibt es viele Bürgerinitiativen, die sich gegen Windkraft wehren.  Deshalb hat Peter Liese die Konrad-Adenauer-Stiftung angeregt, eine Veranstaltung durchzuführen und für die Veranstaltung auch die bekannte Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer gewonnen.

„Ich finde es wichtig, dass nicht nur die jungen Leute die Politik auffordern beim Klimaschutz mehr zu tun und die Windkraftgegner dann den Politikern sagen, dass das alles nicht funktioniert, sondern dass Fridays for Future und Windkraftgegner ins Gespräch kommen. Ich glaube, dass es berechtigte Bedenken gegen zu viel Windkraft gibt, ich glaube aber auch, dass viele Argumente der Windkraftgegner einfach nicht sachlich fundiert sind. Und genau so glaube ich, dass Fridays for Future im Kern recht hat, manche Forderungen aber so überzogen sind, dass sie zu Konsequenzen führen, die man der Bevölkerung dann wirklich nicht mehr vermitteln kann. Aber das entscheidende ist, dass wir miteinander sprechen und uns nicht gegenseitig blockieren.“ Dazu soll dieses Online-Forum am 15.02.2021 von 16:00-18:00 Uhr dienen. Neben Luisa Neubauer, Peter Liese und den Vertretern der Bürgerinitiativen sprechen Prof. Dr.-Ing. Thomas Carolus (Steinbeis-Transferzentrum Strömungstechnik und Strömungsmaschinen), Claudia Bredemann (EnergieAgentur.NRW, Leiterin Themengebiet Windenergie) und Dr. Johannes Pohl (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Institut für Psychologie).

Programm und Anmeldung (bis 15.02.2021 um 10:00 Uhr möglich) unter https://www.kas.de/de/web/westfalen/veranstaltungen/detail/-/content/klimaschutz-versus-gefahren-durch-windkraft

Gezielte Schritte für Grundschüler und Abschlussjahrgänge mit deutlich besseren Konzepten als vor Weihnachten / Im nächsten Schritt Lockerungen für Tätigkeiten an der frischen Luft ermöglichen

„Wenn wir jetzt zu schnell und zu umfassend öffnen, kann es zu einer dramatischen Explosion des Infektionsgeschehen und zu einer totalen Überlastung des Gesundheitswesens innerhalb von vier bis fünf Wochen kommen. Deswegen sind gezielte Öffnungen richtig, aber man muss weiterhin sehr vorsichtig sein“, dies erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese mit Verweis auf das Infektionsgeschehen in anderen europäischen Ländern wie Irland und Portugal.

„Portugal hat im Moment eine totale Überlastung des Gesundheitswesens und deswegen ist es gut, dass sogar die Bundeswehr in Portugal hilft. Bis vor wenigen Wochen waren die Infektionszahlen durchaus unter Kontrolle (28. Dezember 2020). Dann wurden aber insbesondere über Weihnachten sehr großzügig Kontakte erlaubt: Es gab keine Beschränkungen, wie viele Personen pro Haushalt man an Weihnachten treffen durfte und auch die nächtliche Ausgangssperre wurde verkürzt. Das hat dazu geführt, dass sich innerhalb von vier Wochen die Infektionszahlen fast verachtfacht (7,85) haben (28.12.2020: 2.093 bis 28.01.2021: 16.432). Dabei hat die Verbreitung der zuerst in Großbritannien entdeckten Virusvariante B117 offensichtlich eine Rolle gespielt und möglicherweise auch die brasilianische Variante (auch V3 genannt).

Statt Schuldzuweisungen anpacken und Problem lösen / Europäische Kommission und Novavax verhandeln über Vertrag


„Ich verstehe sehr gut, wenn man frustriert ist, dass es mit dem Impfen nicht schneller geht. Was aber aus meiner Sicht nicht in Ordnung ist, ist wenn Deutschland sich immer mit den Ländern vergleicht, wo es schneller geht und dabei völlig ausgeblendet wird, dass es auch reiche Industrienationen gibt, in denen es langsamer geht. Ein gutes Beispiel ist Kanada, auch weil das Land genauso leidet wie wir. Kanada ist vom Umbau des Pfizer-Werks in Belgien betroffen, weil sie den Impfstoff nicht aus den USA bekommen, denn Donald Trump hat festgelegt, dass nichts exportiert wird und Joe Biden hat es leider nicht geändert. Kanada hat zwar früher und mehr bestellt als die EU, liegt aber bei der Impfquote bei 0,4%. Die Tabelle zeigt die Quote der Menschen, die vollständig geimpft sind, d.h. auch die zweite Dosis erhalten haben. Wie man dort sehen kann, liegen EU-Ländern wie Italien und Deutschland knapp vor Großbritannien. Großbritannien verfolgt nämlich eine durchaus riskante Impfstrategie. Sie impfen zunächst viele Menschen nur einmal (auch mit dem BioNTech/Pfizer Impfstoff), obwohl das von der Zulassung nicht abgedeckt ist. Das kann im schlimmsten Falle dazu führen, dass neue gefährliche Mutationen entstehen. Daher hat die deutsche Ständige Impfkommission davon abgeraten. Länder wie Kanada, Singapur, Schweiz, Türkei stehen deutlich schlechter da als Deutschland. Nun kann ich jeden verstehen, der sagt, es hilft mir nichts, wenn ich auf Länder wie Kanada und die Schweiz schaue, ich möchte trotzdem den Impfstoff erhalten. Es hilft aber leider auch nichts, wenn man nur auf Israel1 und die USA2 schaut. Wir müssen jetzt alle anpacken, damit es in Deutschland und Europa so schnell wie möglich, aber auch so sicher wie möglich vorangeht.  Dies erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese angesichts der Debatte um die Impfstoffversorgung.