EMA genehmigt Änderung für Anwendung des BioNTech/Pfizer-Impfstoffes


"Das sind wichtige und gute Neuigkeiten. Wir können kurzfristig 20 Prozent mehr Menschen impfen, ohne dafür anderen den Impfstoff wegzunehmen", erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese, nachdem am Mittwoch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine Änderung der Impfstoffzulassung von BioNTech/Pfizer genehmigt hat, die es nun formal erlaubt, sechs statt wie bisher fünf Dosen Impfstoff aus einer Ampulle zu gewinnen.Dies erfordert allerdings spezielle Spritzen, so genannte Feindosierungsspritzen. Diese sind nach Auskunft des Arztes und Europaabgeordneten leicht verfügbar. Man könne sie zum Beispiel für weniger als einen Euro, manchmal sogar für nur 9 Cent im Internet bestellen. Die Spezialspritzen werden nicht nur in Krankenhäusern oder in Arztpraxen benutzt, sondern sogar vom Patienten selbst zu Hause eingesetzt.

Durch die Impfstoffe von Moderna und CureVac wird die EU Großbritannien bei der Versorgung mit hochwertigen mRNA Impfstoffen in Kürze überholt haben / EMA muss auch diese Woche noch Änderung der Verabreichung des BioNTech Impfstoffs genehmigen / Bei sorgfältiger Arbeit mit geeigneten Spritzen können 20% mehr Menschen aus einer Ampulle versorgt werden

Die Europäische Arzneimittelagentur hat am Mittwoch einen zweiten Impfstoff gegen das Coronavirus zur Zulassung empfohlen. Dies bestätigte die Behörde in Amsterdam. Mit der formalen Genehmigung durch die Europäische Kommission wird in den nächsten Stunden gerechnet. Die EU hat sich insgesamt 160 Millionen Dosen bei dem amerikanischen Hersteller, der auch auf dem europäischen Kontinent produziert, gesichert.

„Durch die Zulassung des Impfstoffs von Moderna können wir die Zahl der Menschen, die täglich geimpft werden, deutlich beschleunigen. Da auch noch ein anderer mRNA-Impfstoff, nämlich der von der deutschen Firma CureVac, im Portfolio der EU ist, wird dies voraussichtlich im Frühjahr nochmal deutlich gesteigert werden. Im Vergleich zu Großbritannien hat sich die Europäische Union pro Kopf der Bevölkerung dreimal mehr Moderna-Impfstoff gesichert. Bei BioNTech liegt die pro Kopf-Bestellung ungefähr gleich, bei CureVac hat sich die Europäische Union 405 Millionen Dosen gesichert, Großbritannien nichts. Daher ist es nur eine Frage von Wochen bis die Zahl der mit den modernen mRNA-Impfastoffen geimpften Personen in der Europäischen Union pro-Kopf deutlich höher sein wird als in Großbritannien,“ so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese.

Kooperation zwischen Impfstoff- Hersteller CureVac und nordrhein-westfälischem Pharmaunternehmen Bayer wird helfen Produktion zu steigern / Für BioNTech-Werk in Marburg liegen alle Genehmigungen vor / 10 Punkte für mehr Impfstoff in unserer Region, Deutschland, Europa und der Welt / Verantwortliche sollen so schnell wie möglich spezielle Spritzen besorgen um 20 % mehr Menschen mit dem Impfstoff von BioNTech zu impfen


„Nach meiner Einschätzung wird es jetzt jede Woche mehr Impfstoff für die Menschen in unserer Region geben. Dafür arbeite ich und daran glaube ich“, dies erklärte Dr. Peter Liese. Liese teilte mit, dass ihm der Chef des Impfstoffherstellers CureVac aus Tübingen gestern darüber informiert hat, dass sie eine große Kooperation mit dem NRW-Pharmahersteller Bayer vereinbart haben, um den Impfstoff, der jetzt in der dritten Phase der klinischen Prüfung ist und wahrscheinlich im Frühjahr zugelassen wird, schnell im großen Stil herzustellen. Der CureVac-Impfstoff basiert, genau wie der Impfstoff von BioNTech auf der neuartigen mRNA-Technologie. Gestern hat die Europäische Kommission einen zweiten Impfstoff, nämlich den von der Firma Moderna, der ebenfalls auf der gleichen Technologie basiert, zugelassen und Liese ist der Meinung, dass dies ebenfalls helfen wird. Die EU hat sich insgesamt 160 Millionen Dosen gesichert. „Das ist dreimal so viel wie Großbritannien pro Kopf der Bevölkerung. Von CureVac hat sich Großbritannien übrigens gar keinen Impfstoff gesichert“, so der Arzt und Europaabgeordnete.

 Wir müssen jetzt nach vorne schauen / 10-Punkte Plan für heute, morgen und übermorgen  

„Die Verärgerung über den schleppenden Anlauf der Impfstoffversorgung in der Bevölkerung und vor allem bei meinen ärztlichen Kollegen ist verständlich, die Kritik von Oppositions- und teilweise auch Regierungspolitikern ist aber unmäßig und lässt wesentliche Aspekte außen vor“, so kommentiert der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese die derzeitigen Diskussionen in Deutschland.

„Es wird in der Debatte zu wenig berücksichtigt, dass BioNTech zwar ein solides, europäisches mittelständisches Unternehmen ist, dass aber die Beteiligung des amerikanischen Mulits Pfizer nicht nur Vorteile hatte. Nach meinen Informationen hat Pfizer in den Verhandlungen lange darauf bestanden, von jeglicher Haftung auch bei eigenen Fehlern, ausgenommen zu werden und das ist sicher keine triviale Frage. Bei der Haftung geht es nicht mehr nur um Geld, sondern auch um die Frage, ob man nicht sorgfältiger arbeitet, wenn man weiß, dass man selber haftet. Gerade angesichts der Tatsache, dass ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland und anderen europäischen Staaten nicht weiß, ob sie sich impfen lassen wollen, ist es wichtig, den Prozess so zu gestalten, dass man maximales Vertrauen schafft. Ansonsten hätte man natürlich aus heutiger Sichtig von BioNTech/Pfizer bestellen sollen, aber alle, die heute sagen, dass sie es damals schon gewusst haben, sollten sich kritisch hinterfragen. Wenn der deutsche Top-Virologe Christian Drosten nicht behaupten, er hätte es im August schon gewusst, sollte jeder, der meint, er hätte es gewusst, wirklich kritisch prüfen“, so Liese.