Bürgerhandbuch 9. Wahlperiode 2019-2024

Im Bürgerhandbuch sind die Lebensläufe aller 96 deutschen Europaabgeordneten mit Kontaktdaten und ihren Tätigkeiten und Amtsfunktionen aufgeführt.
Außerdem enthält es einen kurzen Überblick über das Europäische Parlament, das Gesetzgebungsverfahren sowie Links zur weiteren Recherche im Internet.

Untenstehend finden Sie das Bürgerhandbuch zum Download.

Herausgeber:
Europäisches Parlament, Verbindungsbüro in Deutschland
Stand 14.02.2020, 1. Auflage
Broschüre, 136 Seiten

Buergerhandbuch_2020 (pdf 3049KB)

Ohne Exportmärkte in Frankreich, Italien und Spanien kann es Westfalen nicht gut gehen / Bei Gesundheit unabhängiger von China und Indien werden


Peter Liese setzt große Erwartungen in die am Mittwoch begonnene deutsche Ratspräsidentschaft. „Europa ist in der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg und deswegen ist es gut, dass mit Angela Merkel und vielen anderen kompetenten Ministern der Bundesregierung jetzt Deutschland die Ratspräsidentschaft übernimmt. Und Deutschland setzt die richtigen Prioritäten.

Erstens, den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft nach Corona. Wir müssen Spanien, Italien und Frankreich unterstützen, denn gerade für unsere exportorientierte Industrieregion Westfalen sind diese Märkte unverzichtbar. Wir müssen dabei aber in Zukunftstechnologien wie Digitalisierung und Klimaschutz investieren und dürfen nicht einfach so weitermachen, wie vor der Krise.

Wir setzen auf Dialog und Zusammenarbeit, haben auch aber einen Plan B

„Wir Christdemokraten im Europäischen Parlament werden alle notwendigen Anstrengungen unternehmen, um den europäischen Patienten Zugang zu Medikamenten gegen Coviod-19 zu ermöglichen." Dies sagte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese nach der Annahme eines Positionspapiers zur EU-Gesundheitspolitik in der heutigen EVP-Fraktionssitzung. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die US-Regierung nahezu alle Bestände des Medikaments Remdesivir aufgekauft hat. Remdesivir wurde erst kürzlich von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für eine bedingte Marktzulassung gegen Covod-19 empfohlen.

Verfahren zur beschleunigten und bedingten Zulassung hat sich bewährt / Erster wichtiger Schritt / Kommission soll Zulassung kurzfristig erteilen

„Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat am Donnerstag eine bedingte Marktzulassung für die Behandlung von Covid-19 mit dem Antivirusmittel Remdesivir empfohlen. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Behandlung von Corona-Patienten in Europa gemacht und erstmals wird ein Medikament gegen das Corona-Virus zur Verfügung stehen.“ Dies erklärte der gesundheitspolitischen Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese.

Eine bedingte Marktzulassung bedeutet, dass das Medikament nach Einschätzung der Experten wahrscheinlich wirksam und nebenwirkungsarm ist, dass man aber im Rahmen der Behandlung weiterhin genau untersuchen muss, ob diese Annahme stimmt. Um die Wirksamkeit und Sicherheit von Remdesivir besser belegen zu können, muss das Unternehmen der EMA bis Dezember dieses Jahres die Abschlussberichte der Remdesivir-Studien vorlegen.

Peter Liese verlange weitergehende Untersuchungen um insbesondere den optimalen Zeitpunkt und die optimale Darreichungsform für Remdesivr zu finden. „Nach Ansicht von vielen Experten ist es wichtig, dass Remdesivir in einer relativen frühen Phase der Erkrankung gegeben wird, in der die Verbreitung des Virus noch eine relativ große Rolle spielt. Im Endstadium wirken anderen Medikamente wie Dexamethason besser, da nicht das Virus dann den Krankheitsverlauf bestimm, sondern eine Art Autoimmunreaktion. Daher ist es wichtig den richtigen Zeitpunkt zu finden und vielleicht ist eine Darreichungsform über die Atemwege zielführender als die bisherige Dareichungform. Die Daten zu Remdesivir wurden in außergewöhnlich kurzer Zeit durch ein sogenanntes rolling review bewertet, ein Ansatz, den die EMA bei Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit anwendet, um die Daten zu bewerten, sobald sie verfügbar sind.