Sehr gute Nachricht für Patienten / Wirkungen und Nebenwirkungen weiter aufmerksam beobachten

Die Europäische Arzneimittel-Agentur plant kurzfristig eine bedingte Marktzulassung für die Behandlung von Covid-19 mit dem Antivirusmittel Remdesivir. Dies erklärte der Direktor der Europäische Arzneimittel-Agentur Guido Rasi auf eine Frage des gesundheitspolitischen Sprechers der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese bei einer Anhörung im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit des Europäischen Parlamentes. Eine bedingte Marktzulassung bedeutet, dass das Medikament nach Einschätzung der Experten wahrscheinlich wirksam und ne¬ben¬wir¬kungs¬arm ist, dass man aber im Rahmen der Behandlung weiterhin genau untersuchen muss, ob diese Annahme stimmt.

Gefahr von Coronavirus nicht unterschätzen / auch auf europäischer Ebene besorgniserregender Wettbewerb zu Lockerung / Unterschiedliche Testmethoden führen schon in Südwestfalen zu unterschiedlichen Zahlen, daher Vorsicht geboten

„Zu viel und zu schnelle Öffnung von Geschäften, Gaststätten und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens sind in der Tat brandgefährlich. Ich stimme in dieser Frage mit den Virologen überein, die anlässlich der Debatte in Deutschland warnen. Wir haben in Deutschland eine extrem erfreuliche Entwicklung im Vergleich zu europäischen Nachbarstaaten wie Italien, Spanien und auch Großbritannien. Das liegt aber daran, dass wir erstens früher gewarnt waren als andere und deswegen auch früher getestet haben und dass wir zweitens den Lockdown früher durchgeführt haben als zum Beispiel Großbritannien. Großbritannien hat Schulen und Gaststätten nur wenige Tage später geschlossen und hat jetzt mehr Tote als Italien. Das zeigt, dass die Maßnahmen richtig waren. Ich verstehe jeden, der sich wieder ein Stück weit Normalität wünscht. Aber die Sache kann auch nach hinten losgehen. Wenn wir jetzt zu viel lockern, kann der Sommerurlaub für die meisten erst recht ins Wasser fallen, weil wir dann einen neuen Höhepunkt der Infektion erleben“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese.

Warnung vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen/ Klare Priorität für Gesundheit bei den EU-Finanzen / Einsatz von digitale Lösungen wie Apps und Armbänder zur Kontrolle von Corona

Im Zuge der Coronakrise ist der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, vorübergehend wieder in seinen ursprünglichen Beruf zurückgekehrt, um das Gesundheitssystem für den Fall, dass Deutschland vom Coronavirus ähnlich hart getroffen worden wäre wie Italien, zu entlasten. Dies taten ihm die liberale Abgeordnete Chrysoula Zacharopoulou (Griechenland/Frankreich) und der Sozialist Manuel Pizarro (Portugal) gleich.

Aufgrund ihrer Erfahrungen in den letzten Wochen und nach zahlreichen Gesprächen mit Ärztekollegen und anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen haben die drei Europaabgeordneten nun ein Forderungspapier veröffentlicht, um der Gesundheitspolitik einen höheren Stellenwert einzuräumen. „Wenn man jemandem zum Geburtstag oder zum Jahreswechsel „Alles Gute“ wünscht, auch schon vor der Corona-Krise, dann ist der letzte Satz oft der gleiche: "Vor allem Gesundheit". In Zeiten der Corona-Krise ist dieser Wunsch noch wichtiger als sonst. Leider haben die Mitgliedstaaten und auch viele Europapolitiker diese Priorität nicht immer entsprechend verfolgt. Es ist höchste Zeit, dass jetzt zu ändern. Daher habe ich mich mit meinen beiden Kollegen aus unterschiedlichen Ländern und Fraktionen zusammengeschlossen, um gemeinsam unsere Position darzulegen“, so Peter Liese. In dem Papier fordern die Ärzte und Europaabgeordnete unter anderem bei der Rücknahme der Corona-Maßnahmen vorsichtig walten zu lassen und Schritt für Schritt vorzugehen. „Die Bedrohung des Coronavirus ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil, eine zweite Welle ist sogar sehr wahrscheinlich und wir sollten die Grenzen unseres Gesundheitssystems nicht austesten“, so die drei Ärzte und Europaabgeordnete.

Als extrem wichtiges Zeichen hat der gesundheitspolitische Sprecher er größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese die internationale Geberkonferenz bezeichnet, die am heutigen Montag auf Initiative von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stattfindet.

„Es ist klar, dass die Welt gemeinsam gegen COVID-19 kämpft und dass wir so schnell wie möglich einen Impfstoff und/oder ein wirksames Medikament entwickeln wollen“. Liese sieht es auch als ein Signal an China und die USA, die auf Regierungsebene an dieser Konferenz nicht teilnehmen, fordert jedoch noch weitergehende Maßnahmen. „Es ist leider nicht unwahrscheinlich, dass ein Impfstoff zunächst in den USA oder in China entwickelt wird. Zwar gibt es bei der Firma BioNTech in Deutschland ein Projekt, das schon mit klinischen Prüfungen am Menschen beginnen kann. Dieses wurde auch mit 50 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank unterstützt. Aber neben einem weiteren Projekt im Vereinigten Königreich sind vor allen Dingen amerikanischen und chinesische Forscher vorne. Ich sehe daher die Gefahr, dass diese Länder den Impfstoff zunächst exklusiv ihren Bürgern zur Verfügung stellen. Das gleiche gilt für ein Medikament. Remdesivir scheint eine positive Wirkung bei COVID-19-Patienten zu haben, auch wenn es kein Wundermittel ist und weitere Ergebnisse der klinischen Prüfungen abgewartet werden müssen.