Einbau von Thermostatventilen wird in Europa Pflicht

Hartnäckiger Einsatz hat sich gelohnt


Der Einbau von sogenannten Thermostatventilen wird in Zukunft in ganz Europa Pflicht. Dadurch lassen sich erhebliche Mengen Heizenergie einsparen und dies dient dem Klimaschutz. Gut für unsere Region, zwei der drei führenden Hersteller von Thermostatventilen sitzen in Südwestfalen, nämlich die Firma Oventrop in Olsberg und Brilon, sowie die Firma IMI Hydronic Engineering bekannt als Heimeier in Erwitte.

Peter Liese hatte einen entsprechenden Antrag im Europäischen Parlament eingereicht und nun haben sich die EU-Institutionen endgültig auf diesen Vorschlag geeinigt. "Es war ein harter Kampf, aber letztlich haben unsere guten Argumente die Kollegen im Parlament, die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten überzeugt. Der Einbau von Thermostatventilen rechnet sich in wenigen Monaten", so Liese, der auch umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) ist. Der Einbau von Thermostatventilen ist in Deutschland schon seit den 1970er Jahren Pflicht. In vielen anderen europäischen Ländern allerdings noch nicht. Vier von zehn Heizungen in Europa sind noch mit Einfachventilen ausgestattet, wodurch viel Energie verschwendet wird. Durch den Beschluss, der nach und nach dazu führt, dass alle Einfachventile gegen Thermostatventile ausgetauscht werden ist eine Einsparung von sieben Prozent am Heizenergieverbrauch der europäischen Wohngebäude möglich. Dies entspricht ca. 30 Millionen Tonnen CO2-Einsparung, d.h. dem CO2-Ausstoß von 15-20 Millionen Autos oder der Energieproduktion von ca. 25.000 modernen Windrädern.

Antibiotikaresistenzen töten jedes Jahr 25.000 Menschen
Parlament wird auf noch strengere Regeln drängen


Die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten im Ministerrat haben sich am Mittwoch auf eine Position für eine geänderte Tierarzneimittelverordnung verständigt. Hierdurch soll vor allen Dingen das Entstehen von Antibiotikaresistenten Keimen bekämpft werden. Die Europäische Kommission hatte bereits im Oktober 2014 einen entsprechenden Vorschlag präsentiert und das Europäische Parlament hatte bereits im März 2016 seine erste Lesung durchgeführt und den Vorschlang mit deutlichen Verschärfungen unterstützt. Einigkeit besteht bei allen drei Institutionen darüber, dass bestimmte Antibiotika für Tiere für den absoluten Notfall zurückgehalten werden sollen (Reserveantibiotika). Außerdem soll die Antibiotikaprofilaxe europaweit praktisch verboten werden, ebenso wie der Handel von Antibiotika über das Internet. Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, begrüßte die Einigung: „Es wurde höchste Zeit, dass die Mitgliedsstaaten sich zu diesem wichtigen Vorschlag positionieren. Die antibiotikaresistenten Keime warten nicht auf politische Entscheidungen und sie machen an der Grenze nicht halt. Deswegen muss Europa handeln. Ich bedaure allerdings, dass der Ministerrat das Problem nur halbherzig angeht. Das Parlament hat beschlossen, dass europaweit auch eine Strategie zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes durchgeführt werden muss. Diese Forderung, der sich auch die deutsche Bundesregierung angeschlossen hat, war aber bei den Mitgliedstaaten aber leider nicht mehrheitsfähig. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben in der EU 25.000 Menschen, weil Antibiotika ihre Wirkung verlieren. Experten sprechen mittlerweile von pan-resistenten Keimen, d.h., auch Reserveantibiotika wirken nicht mehr. Das Problem ist so groß, dass kein weiterer Zeitverlust mehr akzeptiert werden kann. Daher werden wir bei den anstehenden Trilogverhandlungen mit Kommission und Ministerrad sehr hartnäckig verhandeln, so Liese."

Schadstoffbelastung in den letzten Jahren gesunken / Für nachhaltige Lösung statt Dieselfahrverbote


„Moderne Technik aus Südwestfalen trägt dazu bei, dass bei uns vor Ort und in ganz Europa die Luft sauberer wird.“ Dies erklärte Peter Liese anlässlich eines Besuchs beim Mendener Katalysatorenhersteller HJS. Die Einführung des Katalysators, die von HJS maßgeblich mit vorangetrieben wurde und andere Maßnahmen, haben dazu beigetragen, die Luftqualität deutlich zu verbessern. So hat sich zum Beispiel die Belastung durch Stickoxide seit 1990 um 60 Prozent reduziert. Das aufgrund der bereits jahrzehntelangen Maßnahmen Verbesserungen erzielt wurden, erkennt man zum Beispiel daran, dass wir im Sommer keinen Ozonalarm mehr haben, so Liese.

Trotzdem sei es wichtig, weitere Anstrengungen zu unternehmen, da die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Werte nach wie vor überschritten wird. Die Firma HJS hat gemeinsam mit anderen Unternehmen aus ganz Europa eine Technologie entwickelt, mit der Busse ausgestattet werden können und damit dem Ziel, dass der Schadstoffausstoß auf ein Minimum reduziert wird.

Dringend neue Medizinstudienplätze schaffen / Die besten Abiturienten sind nicht automatisch die besten Ärzte / Medizinstudienplätze an der Uni Siegen wichtig im Kampf gegen Landarztmangel in Südwestfalen


Peter Liese, hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Medizinstudium begrüßt. Eine Reform sei dringend erforderlich. „Die besten Abiturienten sind nicht automatisch die besten Ärzte. Deswegen brauchen wir andere Zugangsmöglichkeiten zum Medizinstudium als den Numerus Clausus. Sehr wichtig ist, dass es uns im Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen gelungen ist, eine Landarztquote durchzusetzen. Das heißt, dass ein Teil der Studienplätze wird für Medizinstudenten reserviert wird, die sich verpflichten nach dem Abschluss ihres Studiums auf dem Land tätig zu sein. Auch andere Modelle wie etwa die Anrechnung einer Berufsausbildung zum Krankenpfleger oder Rettungssanitäter halte ich für sinnvoll. Unabhängig vom Zugang zum Medizinstudium brauchen wir aber dringend mehr Studienplätze und diese dürfen nicht nur an den bestehenden Medizinischen Fakultäten in den Ballungszentren entstehen, sondern auch in eher ländlichen Räumen. Ich bin daher sehr froh darüber, dass es uns Dank einer Kooperation mit den Universitäten Bonn. Mainz und Rotterdam möglich ist, zukünftig Medizinstudenten an der Universität Siegen auszubilden. In Siegen wird eine Lebenswissenschaftliche Fakultät ins Leben gerufen und damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Mediziner-Ausbildung gemacht. Sowohl die alternative Vergabe der Studienplätze als auch Schaffung von Medizinstudienplätzen im ländlichen Raum haben sich international bewährt. Ich bin daher optimistisch, dass dies auch langfristig dazu beitragen wird, den Landarztmangel nicht nur in Südwestfalen, sondern deutschlandweit anzugehen. Hier muss dringend etwas geschehen“, so Liese.