Meilenstein auf dem Weg zur Gesundheitsunion erreicht / Grenzüberschreitender Datenzugang stärkt Forschung und Innovation


Der Europäische Gesundheitsdatenraum (EHDS) ist einer der zentralen Bausteine der Europäischen Gesundheitsunion und ein Meilenstein in der digitalen Transformation der EU. Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit relevanter und genauer Daten ist für die Gesundheitssysteme der EU von entscheidender Bedeutung. Derzeit gibt es jedoch Unterschiede bei den Methoden, Formaten und Systemen der Datenerhebung in den verschiedenen Mitgliedstaaten und sogar innerhalb der nationalen Gesundheitssysteme. Der rechtzeitige Zugang zu aktuellen Daten ist jedoch für eine wirksame Entscheidungsfindung unerlässlich, insbesondere bei Notfällen oder Krankheitsausbrüchen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.


Zur heutigen Abstimmung im ENVI-Ausschuss erklärt Peter Liese, Arzt und EVP-Koordinator im ENVI-Ausschuss: Der Europäische Gesundheitsdatenraum ist sehr wichtig, zunächst einmal für jeden Patienten für jede Patientin. Wenn uns im Ausland etwas passiert, können wir, wenn wir wollen, all unsere Daten auf dem Handy oder einer elektronischen Karte haben, und sie werden sogar automatisch übersetzt. Das ist eine ganz, ganz große Hilfe und kann im Zweifel Leben retten. Der Europäische Gesundheitsdatenraum ist aber auch wichtig für die Forscherinnen und Forscher. Zum Beispiel für diejenigen, die neue Therapien für Kinderkrebs ausprobieren. Viele Professorinnen und Professoren, die im Bereich der Kinderheilkunde und Kinderkrebsbekämpfung tätig sind, warten dringend darauf, dass sie diese Daten leichter grenzüberschreitend nutzen können, um Kindern das Leben zu retten. Und deswegen ist das ein unheimlich wichtiges Gesetz. Ich finde es schade, dass es so lange gedauert hat. Das lag unter anderem daran, dass die Sozialdemokraten einer Regelung, die Minister Lauterbach schon seit Monaten in Deutschland unterstützt und die jetzt auch der Bundestag beschlossen hat, auf europäischer Ebene bekämpft haben, nämlich die sogenannte Opt-out-Regelung. Gut ist, dass sie jetzt endlich eingelenkt haben.“