Ausgewogener Vorschlag des Umweltausschusses / Wünsche des Ökolandbaus berücksichtigt / Klare Kennzeichnung von Saatgut / Keine unverantwortlichen Risiken durch NGTs
Am Mittwoch stimmt das Europäischen Parlament über den Vorschlag zur Regulierung von Pflanzen, die mit Neuen Genomischen Techniken (NGTs) gewonnen wurden, ab. Die Abstimmung wird wegweisend sein für die Behandlung von Pflanzen, die mit NGTs erzeugt wurden. Pflanzen, die auch natürlich oder durch konventionelle Züchtung entstehen könnten, sollen von den Anforderungen der GMO-Gesetzgebung ausgenommen werden. Für andere NGT-Pflanzen gelten weiterhin die Anforderungen der aktuellen GMO-Gesetzgebung. Die federführend von der schwedischen EVP-Abgeordneten Jessica Pjolfärd ausgearbeitete Positionierung des Umweltausschusses wurde Ende Januar mit einer Mehrheit von 47 zu 31 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.
"Der Vorschlag des Umweltausschusses zu neuen Züchtungsmethoden ist sehr ausgewogen. Die Berichterstatterin Jessica Polfjärd hat einige Klarstellungen aufgenommen, zum Beispiel, dass Saatgut gekennzeichnet werden muss und die Bio-Branche nicht gegen ihren Willen neue Züchtungsmethoden nutzen soll. Insgesamt sind neue Züchtungsmethoden eine riesige Chance. Es kann damit gelingen, weniger Pflanzenschutzmittel und insgesamt weniger Ressourcen zu verbrauchen und auch klimaangepasste Pflanzen zu züchten. Es werden keine Gene fremder Arten eingefügt, sodass die Änderung auch durch natürliche Züchtung entstehen könnte, nur halt sehr viel später. Als Arzt und jemand, der in der Humangenetik promoviert hat, bin ich fest davon überzeugt, dass es keine unverantwortlichen Risiken gibt", erklärt Dr. med. Peter Liese, umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) dazu.